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Pflegealltag leichter machen

Kleine Alltagshilfen zur Sturzprävention

Stürze sind die mit Abstand größte und riskanteste Unfallgefahr für ältere Menschen. Kleine Hilfsmittel erleichtern den Alltag und beugen (erneuten) Unfällen vor. Wir stellen fünf von ihnen vor. 

Duschhocker und Duschsitz

Bei eingeschränkter Mobilität oder Gleichgewichtsproblemen fällt das Duschen im Sitzen leichter. Duschklappsitze sowie Duschhocker gibt es aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl, optional auch mit Rückenlehne, Armlehnen oder Hygieneausschnitt. Duschklappsitze werden an die Wand montiert. Die Hilfsmittel sind teilweise Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Vor der Kaufentscheidung sind die Größe der Dusche sowie die Länge der Oberschenkel und Füße der sitzenden Person zu beachten; bei einem Klappsitz kommt die Wandbeschaffenheit hinzu. Oft ist ein Duschklappsitz vorteilhafter, da viele Duschen zu klein sind, um einen Duschhocker hineinzustellen.

„Helfende Hand“

Die Greifhilfe, auch „Helfende Hand“ genannt, leistet gute Dienste beim Aufheben heruntergefallener Gegenstände und kann auch beim An- und Ausziehen hilfreich sein. Am unteren Ende der Stange sitzt eine Greifzange, am oberen Ende lässt sich am Griff der Mechanismus bedienen, um die Zange zu öffnen und zu schließen. Greifhilfen sind in unterschiedlichen Längen und mit verschiedenen Schließmechanismen erhältlich, und auch die Kraftübertragung ist unterschiedlich. „Mit einer Greifhilfe aus Kunststoff kann man nur leichte Gegenstände aufheben, mit einer robusteren auch schwere, wie etwa ein heruntergefallenes Handy“, erläutert Sibylle Liebchen. Die Ergotherapeutin arbeitet als Beraterin für Hilfsmittel bei „Barrierefrei Leben“. Der Hamburger Verein betreibt ein Informationsportal zu Hilfsmitteln im Internet.

Die Expertin rät, verschiedene Greifhilfen auszuprobieren, denn es kommt auf die eigene Handkraft, Beweglichkeit wie auch auf die Körpergröße an. Zudem sollten Nutzerinnen und Nutzer vor dem Kauf klären, ob sie die helfende Hand vorwiegend im Stehen oder im Sitzen verwenden wollen. Die Krankenkasse bezahlt auf Verordnung nur eine Greifhilfe, doch bieten auch Baumärkte oder mitunter Discounter welche an.

Stehhilfe

Wenn längeres Stehen schwerfällt, bringt eine Stehhilfe Erleichterung. „Sie dient der Teilentlastung der Gelenke und kann Schmerzen vermeiden“, benennt die Ergotherapeutin die Vorteile. Eine Stehhilfe ist höher als ein normaler Stuhl und lässt sich individuell auf die Körpergröße der oder des Nutzenden einstellen. Eine Stehhilfe macht es zum Beispiel möglich, an einer Arbeitsplatte in der Küche oder am Bügelbrett zu stehen oder sich im Bad vor dem Spiegel zu rasieren.

Stehhilfen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen aus Metall oder Aluminium, mit und ohne Rückenlehne, zusammenklappbar oder auch mit zwei Rädern. „Wenn man die Stehhilfe bewegen möchte, kann man sie ankippen und schieben.“ Bei manchen lasse sich die Sitzfläche etwas schräg stellen, so dass sich das Becken aufrichtet. Auch hier empfiehlt die Ergotherapeutin, vor dem Kauf verschiedene Modelle auszuprobieren. Sie sind in Sanitätshäusern und Büromöbelgeschäften erhältlich und müssen selbst bezahlt werden.

Haltegriffe und Boden-Decken-Stangen

In Duschen oder an Badewannen sind zusätzliche Haltegriffe sinnvoll. Sie lassen sich ohne zu bohren mit Saugbefestigung oder zum Kleben anbringen. Die Klebebefestigung hält laut Liebchen gut. Bei Systemen mit Saugnäpfen rät Liebchen dazu, unbedingt auf Qualität zu achten und kein Billigprodukt zu kaufen. Entscheidend ist, dass diese Haltegriffe mit einer so genannten Vakuum-Sicherheitsanzeige oder Warnwippe ausgestattet sind. Sie zeigen an, wenn die Haftkraft nachlässt und der Griff gelöst und erneut befestigt werden muss.

Boden-Decken-Stangen lassen sich multifunktionell einsetzen, zum Beispiel in der Badewanne als Einstiegs- oder an der Toilette als Aufstehhilfe. Diese Stangen werden zwischen Fußboden und Decke mit Schrauben montiert, manche auch nur dazwischen geklemmt. „Wie auch bei den Haltegriffen, kommt es auf die Bausubstanz an“, sagt Liebchen. „Man muss schauen, was überhaupt möglich ist.“ Trockenbauwände müssen von vornherein verstärkt sein. Praktisch sind auch Toilettensitze mit starren oder klappbaren Haltegriffen.

Antirutsch-Klebefolien

Bleiben Antirutschmatten dauerhaft in Dusche oder Badewanne liegen, wirken sie schnell unansehnlich, da sich darunter Braunalgen bilden können. Eine geeignete Alternative sind Antirutsch-Klebefolien, die schnell und mit etwas Geschick in die Duschwanne geklebt werden. „Sie sind auf der Oberseite angeraut, ähnlich wie Sandpapier und auf der Unterseite mit einer Klebeschicht versehen“, beschreibt sie Liebchen. Klebefolien gibt es in verschiedenen geometrischen Formen und Farben oder auch transparent. Bunte Klebepunkte zu nutzen kann vorteilhaft sein, um zu erkennen, wo die Duschwanne anfängt und aufhört. Die Kosten für Antirutsch-Klebefolien werden von den Kassen nicht übernommen.

Weitere Informationen

Nähere Informationen zu den Hilfsmitteln finden Sie unter www.online-wohn-beratung.de

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