Tracking-Funktion – nützlich bei verlegten Innenohrhörgeräten
In der Sommerausgabe 2024 von „Pflege daheim“, dem Vorgängermagazin von „Ich pflege“, berichteten wir über Hörtests, die online oder ambulant möglich sind.
Daraufhin schrieb uns Heinrich O. und schilderte das Problem unauffindbar verlegter Innenohrhörgeräte: „Meine Frau […] trägt zwei Innenohrgeräte mit Batterien […]. Sie hat die Angewohnheit, die Geräte abzulegen, weiß aber nicht mehr, wo die Hörgeräte sind. Meist ist ein Hörgerät für mehrere Tage oder auch Wochen nicht mehr auffindbar.“
Was also tun? Die Frage beantwortet Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha) und Hörakustikermeister.
Wie lassen sich verlegte In-dem-Ohr-Hörsysteme wiederfinden?
Einige In-dem-Ohr-Hörsysteme (IdO) verfügen über eine integrierte Tracking-Funktion, die auf dem Smartphone des Hörsystemträgers oder eines Angehörigen aktiviert werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, IdO-Geräte mit einem Band zu verbinden – eine Lösung, die Hörakustiker zum Teil auch im Bereich Gehörschutz anbieten.
Das eigentliche Problem besteht darin, dass viele Betroffene möglichst unauffällige, kleine IdO-Geräte bevorzugen, um ihre Hörminderung zu kaschieren. Gerade diese Geräte stellen jedoch insbesondere ältere Menschen oder Personen mit motorischen bzw. kognitiven Einschränkungen vor große Herausforderungen.
Gibt es eine gute Alternative zu IdO’s?
Die aus fachlicher Sicht beste Lösung für Menschen mit erhöhtem Risiko, Hörsysteme zu verlieren, sind möglichst große, farbige Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO) mit Akkutechnologie. Ergänzt werden können sie durch auffällige, bunt gestaltete Otoplastiken mit Griffmulde, Seitenmarkierung und gegebenenfalls einem zusätzlichen Halteband. Für HdO-Modelle spricht zudem, dass ihre Akkulaufzeit in der Regel länger ist als die der IdO-Geräte.
Für Menschen mit einer Demenzerkrankung kann alternativ ein Kinnbügel-Hörverstärker eine alltagstaugliche Lösung sein: Er ist einfacher zu bedienen, leichter auffindbar und kann die Kommunikation erleichtern.“
Das Interview führte Dr. Susanne Woelk, Chefredakteurin.
Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha) und Hörakustikermeister.