Ein kühles Zuhause an heißen Tagen
An der Frage, wie Haus oder Wohnung im Hochsommer kühl gehalten werden können, scheiden sich die Geister. Die einen raten, im Sommer möglichst wenig zu lüften, um die Hitze draußen zu halten. Andere halten gerade das für falsch.
Jörg Kachelmann, einst Deutschlands bekanntester Wetter-Moderator, riet vor einigen Jahren älteren Menschen, auch bei Hitze für Durchzug zu sorgen, um die Luftfeuchtigkeit und den Gehalt an CO2 in der Raumluft zu senken; die Hitze sei gegenüber diesen Werten das kleinere Problem. Dies sehen manche anders.Dr. Alina Herrmann zum Beispiel, Ärztin am Universitätsklinikum Heidelberg, rät älteren Menschen, sich regelmäßig mit Wasser abzukühlen. Geeignet sind Fußbäder, Wassersprays oder auch feuchte Handtücher, die auf den Körper gelegt werden. Eiskalt allerdings sollte das Wasser nicht sein.
Trinken!
Trinken ist bei Hitze besonders wichtig. Menschen mit verringertem Durstgefühl hilft es oft , schon morgens den Tagesbedarf an Flüssigkeit , mindestens 1,5 Liter, so sichtbar in der Wohnung aufzustellen, dass tagsüber der Blick automatisch darauf fällt . Ideal sind Wasser sowie ungezuckerte Früchte - oder Kräutertees.
Hitze aus Wohnräumen heraushalten
Gerade ältere Menschen sollten versuchen, die Hitze möglichst aus ihren Wohnräumen herauszuhalten. Stoßlüften am Morgen und abends ist dafür eine gute Maßnahme, da die Temperaturen noch oder wieder erträglich sind. Lüften ist auch tagsüber nötig, wenn sich mehrere Menschen im Raum aufhalten. Dann ist es sinnvoller, ein Fenster zu kippen als für Durchzug zu sorgen, die heiße Luft in die Wohnung führt . Auch möglich: Fenster öffnen, die nach Westen oder N orden gehen.
Gut schlafen
Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse schläft jeder Dritte bei Hitze schlecht. Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (früher: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) hat diese Tipps für einen erholsamen Schlaf trotz Hitze:
- Das Schlafzimmer in den kühleren Morgenstunden lüften und tagsüber verschatten.
- Den Schlafplatz in einen kühleren Raum verlegen.
- Zum Zudecken einen leeren Bettbezug oder ein Laken aus Baumwolle verwenden.
- Nachtkleidung aus luftigen, atmungsaktiven Stoffen tragen, zum Beispiel Baumwolle oder Leinen.
- Das Bett mit einer Wärmflasche kühlen, in der sich kaltes
Wasser befindet.
Welches Essen bei Hitze?
Hohe Temperaturen belasten den Kreislauf und den Stoffwechsel, daher sollte die Ernährung leicht und erfrischend sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zu wasserreichem Obst und Gemüse. Beispiele sind Melonen, Gurken, Tomaten, Beeren und grünes Blattgemüse wie Mangold, Spinat oder Pak Choi.
Wer schwitzt, verliert nicht nur Wasser, sondern auch Salze und Mineralien. Natriumreiches Mineralwasser sowie Gemüse oder Fleischbrühe füllen diese Speicher wieder auf.
Angebrochene Lebensmittelpackungen sollten umgehend gekühlt werden, da unerwünschte Keime sich bei warmen Umgebungstemperaturen schnell vermehren und zum Beispiel zu Durchfall führen können.
Von Dr. Susanne Woelk
Plädoyer für gesunde Lifehacks
Mit einfachen Mitteln vitaler werden – so lässt sich die Zielsetzung des Buchs „Energy – Der gesunde Weg aus dem Müdigkeitslabyrinth“ von Dr. med. Anne Fleck beschreiben. Der Grundgedanke ist simpel: Was wir unserem Körper zuführen, bestimmt, was er zu leisten vermag. Es kommt also auf das Essen an. Das Genre der Gesundheitsratgeber ist ein umkämpftes Feld mit vielen Stimmen. „Energy“ bezieht seine Stärke aus lebensnahen Verhaltenstipps, zum Beispiel Wasser trinken nach dem Aufstehen, Nahrung gründlich kauen, mehr Gemüse essen und Ballaststoffe nicht vergessen. Kleine Kniffe also, die sich leicht in den Alltag einbauen lassen und die dazu führen, dass gesunde Verhaltensweisen, die wenig Aufwand erfordern, in kurzer Zeit zur wirkungsvollen Gewohnheit werden.
Von Eugen Maier, Leiter Kommunikation der KUVB/ Bayer.LUK und Mitglied des Redaktionsbeirats von „Ich pflege“.
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